
Franke Industrie AG baut aus in Aarburg
Die Erweiterung einer Produktionhalle bringt zusätzliche Produktionsaktivitäten an den Franke Hauptsitz. Ein Grund, bei Franke zu feiern. Lesen Sie die Geschichte hier.
Franke nimmt neue Produktionshalle in Betrieb – Regierungsrat Egli freut sich über das Bekenntnis zum Aargau
Flugzeugteile, Zubehör für die Raumfahrt oder für die Energieproduktion: In Aarburg produziert die Franke Industrie AG Teile, die in die ganze Welt – und darüber hinaus – fliegen. Die neue Produktionshalle beweist, dass das Unternehmen weiterhin auf seinen Hauptsitz setzt.
Mit dem Bau der neuen Produktionshalle der Franke Industrie AG bekennt sich das Unternehmen deutlich zum Standort Aarburg. Im Juni 2024 konnte der Bau auf dem Firmenareal an der Grenze zu Oftringen bezogen werden. Am Mittwoch feierte das Unternehmen – gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik – die Einweihung der imposanten Halle. Trotz seiner Fläche von rund 5505 Quadratmetern wirkt der Bau von innen luftig und – dank verschiedener Holzelemente – fast schon etwas heimelig. Zu einem Drittel wird sie von Franke Coffee Systems, zu zwei Dritteln von Franke Industrie AG genutzt.
Grund für den Neubau: Anfang 2022 hat die Franke Industrie AG von der Verwo AG deren Produktionsbereich in Spreitenbach übernommen. «Es war bereits damals klar, dass dieser Produktionsbereich mit rund 30 Mitarbeitenden und 30 Produktionsmaschinen in Aarburg integriert werden muss, um die Synergien optimal zu nutzen», sagt Geschäftsführer Stefan Mecker. Da zu diesem Zeitpunkt keine freie Produktionsfläche vorhanden gewesen sei, habe sich Franke entschieden, die bestehende Halle zu erweitern.
Eine riesige Photovoltaikanlage produziert den benötigten Strom
Im April 2023 begann der Abbruch der alten Hallen, anschliessend wurden Bodenanker gesetzt und die Bodenplatte betoniert. Stahlträger bilden das Gerüst der neuen Halle, im Anschluss wurden Dach und Fassade geschlossen. Die Bauarbeiten dauerten insgesamt 14 Monate. Zum Schluss wurde auf dem Flachdach eine Photovoltaikanlage auf einer Nutzfläche von 4100 Quadratmetern erstellt. Diese verfügt über eine Leistung von 670 kWp. Zum Vergleich: Ein geläufiges Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage kommt ungefähr auf eine Leistung von 10 kWp.

Während die Photovoltaikanlage draussen Strom produziert, werden im Innern der Halle spezielle Teile aus unter anderem hochlegiertem Stahl, Titan oder Aluminium gefertigt. Die Spezialteile werden an Unternehmen geliefert, die im Bereich Luft- oder Raumfahrt, in der Lebensmittelindustrie oder in der Stromproduktion tätig sind. Auf einer Führung ist zu erfahren, dass die Maschinen Teile von einer Grösse von 50 Millimetern bis zu 3,8 Metern fertigen können.
«Die neuen Produktionsprozesse ergänzen die bestehenden Prozesse sehr gut», hält Stefan Mecker fest. Mit der Integration seien sämtliche internen Produktionsschritte und die gesamte Belegschaft unter einem Dach vereint. «Dadurch sind wir in der Lage, unsere Kunden bei der Realisierung ihrer Projekte effizient zu unterstützen», streicht der Geschäftsführer die Vorteile der neuen Halle heraus.
Aarburg ist der grösste Standort innerhalb der Franke Group
90 Mitarbeitende der Franke Industrie AG sind in Aarburg tätig, insgesamt beschäftigt Franke rund 900 Mitarbeitende am Hauptsitz. «Damit ist Aarburg bezüglich der Anzahl Mitarbeitenden der grösste Standort innerhalb der Franke Group», erklärt Mecker. Sämtliche Konzernfunktionen der Franke Group und der Artemis Group seien in Aarburg, wie auch die beiden Divisionen Franke Home Solutions und Franke Coffee System; «diese beiden Divisionen produzieren auch in Aarburg». Als Schweizer Unternehmen sei es wichtig, in der Schweiz auch einen bedeutenden Standort zu haben, so Mecker.
Das freut auch Regierungsrat Dieter Egli (SP). Der Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI) drückte in seiner auf Deutsch und Englisch gehaltenen Ansprache am Mittwochabend in der neuen Produktionshalle seinen Dank dafür aus, dass Franke ihren Standort im Aargau stärkt. «Franke ist eine weltbekannte Firma, eine Weltmarke. Und ich bin sehr stolz darauf, diese hier im Aargau zu haben.» Aufgrund der geopolitischen Entwicklung, der starken Währung und des Lohnniveaus sei die wirtschaftliche Situation im Aargau nicht immer einfach.
An die Franke-Vertreter gewandt sagte er: «Auch Sie mussten und müssen immer wieder ihre Produktion optimieren. Ihre neue Halle ist ein wichtiger Schritt zu noch mehr Effizienz und einfacheren Prozessen.» Der Volkswirtschaftsdirektor betonte weiter, wie wichtig die Partnerschaft zwischen der Franke Industrie AG und dem Kanton Aargau sei und garantierte dem Unternehmen, dass es immer auf den Kanton zählen könne, wenn es darum gehe, unkomplizierte Lösungen für die Produktion zu finden. «Auch in schwierigen Zeiten mit vielen Veränderungen, wie wir sie auch gerade jetzt wieder erleben.» Zum Schluss wünschte Egli «florierende Geschäfte in Aarburg» und «eine gute, sichere Produktion in der Halle für die nächsten Jahrzehnte».


Die Geschichte von Franke in Aarburg
Seit 1934 produziert Franke am Standort Aarburg Spülbecken. Gegründet wurde das Unternehmen 1911 von Hermann Franke in Rorschach. Aufgrund des starken Firmenwachstums wurde der Betrieb nach Aarburg verlagert. Noch heute ist das Städtli der Hauptsitz des inzwischen global tätigen Unternehmens. Das Geschäft entwickelte sich immer mehr Richtung Grossküchen. In der Schweiz stattet Franke 1948 die erste Grossküche neuen Standards für Mövenpick aus. Ende der 1970er-Jahre erwarb Franke den Hersteller für Grossküchen Progressive Corporation in Philadelphia in den USA und expandierte erstmals ausserhalb Europas. Mit dem Kauf der schweizerischen Kaffeemaschinenfabrik Augsburger AG 1984 legte das Unternehmen einen Grundstein für die heutige führende Position als Systemanbieter in der professionellen Kaffeezubereitung. Ab den 2000er-Jahren reorganisierte sich Franke mehrmals und baut seine globale Führungsposition durch mehr als 20 Akquisitionen kräftig aus. Zudem sind in Aarburg auch die Artemis Immobilien und die zur Artemis Asset Management Group gehörende Franke Industrie AG mit Produktion zu Hause.